Berufskrankheit Nickelallergie

Risiko an Schreibtisch, Kasse & Co.
Berufskrankheit Nickelallergie
Datum: 11.09.2012 | Kategorie: Kontaktallergie Von: T.K.
Egal ob im Büro, an der Kasse oder hinterm Tresen – zahlreiche Berufsgruppen weisen hohe Nickelbelastungen auf. Insbesondere das Hantieren mit Münzgeld, aber auch die Verwendung von Büroutensilien, gilt für Allergiker als äußerst problematisch.

Berufskrankheit Nickelallergie – ein Risiko für jeden Erwerbstätigen. Doch nicht nur Kassierer und Galvaniseure sind betroffen, kritische Nickelkonzentrationen finden sich in nahezu allen Berufsgruppen. So leiden auch Verkäufer und Büroangestellte häufig an allergiebedingten Beschwerden. Wissenschafter der Universität Sheffield untersuchten nun die Rolle von Nickel als Kontaktallergen im beruflichen Umfeld.

 

Studie belegt: Berufliche Nickelbelastung weit verbreitet

Die Experten ermittelten den Nickelgehalt auf der Haut von jeweils fünf Angehörigen verschiedener Berufsgruppen. Hierfür tauchten die Probanden Daumen und Zeigefinger der vornehmlich genutzten Hand in destilliertes Wasser. Mittels einer induktiv gekoppelten Plasma-Massenspektrometrie konnten im Anschluss die jeweiligen Nickelkonzentrationen bestimmt werden.

KasseErgebnis: Die stärkste Nickel- belastung wurde bei Oberflächen- beschichtern gemessen (1,82 µg / cm²), gefolgt von Kassierern, Gastronomen und Büroangestellten mit jeweils über 0,035 µg / cm² – ein kritischer Grenzwert, der bei wieder- holter Exposition ausreicht, um bei sensibilisierten Personen eine Nickeldermatitis auszulösen. Auch Pflegekräfte und Zahnarzthelfer erreichen diesen Schwellenwert; für Friseure wurde dagegen eine deutlich geringere Nickelkonzentration gemessen.

 

Nickelallergie auch bei Erstkontakt möglich

Berufsbedingt ist eine wiederholte Nickelexposition häufig unvermeidbar, letztlich ist diese aber für eine allergische Abwehrreaktion verantwortlich. Liegt die Nickelkonzentration jedoch bei mindestens 5 µg / cm², kann bereits bei einmaligem Kontakt eine Immunantwort folgen, so das Fazit der britischen Dermatologen und Chemiker. Ermittelt wurde dieser Mindestwert per Finn-Kammer-Test. Hierbei zeigten alle 6 Nickelallergiker unter den Probanden bereits nach zwei Tagen eine allergische Reaktion, bei Konzentrationen von 5 µg / cm² oder mehr traten dosisabhängig weitere  Kontaktallergien auf.