Nickelallergie in den USA auf dem Vormarsch

Nickelallergie in den USA auf dem Vormarsch
Datum: 18.12.2016 | Kategorie: Kontaktallergie Von: T.K.
Nickel liegt nicht nur in Europa an der Spitzenposition unter den Allergenen, auch in den USA ist Nickelallergie die meistverbreitete Kontaktsensibilisierung. Doch anders als in Europa, wo gesetzliche Obergrenzen erste Wirkung zeigen, ist die Allergie in den Vereinigten Staaten unverändert auf dem Vormarsch.

Grund hierfür ist die Untätigkeit der US-Politik. Während in Europa unlängst gesetzliche Vorgaben zur Einschränkung der Nickelfreisetzung von Alltagsgegenständen erlassen wurden, scheint der Gesetzgeber jenseits des Atlantiks hierfür bisher keine Notwendigkeit zu sehen. Doch nun warnen amerikanische Dermatologen und Allergologen, Nickelallergien würden die Kindergesundheit in den USA gefährden. Eine Forschergruppe um Dr. Sharon E. Jacob von der Loma Linda Universität in Kalifornien hatte kürzlich Berichte aus 28 US-Staaten zu Nickelallergien bei Kindern ausgewertet – mit dem Ergebnis, dass Nickel schon bei Kleinkindern bis hin zu Jugendlichen Hauptverursacher allergischer Kontaktekzeme ist. 

 

Gesetzgebungsmodell nach europäischem Vorbild gefordert

Wie auch hierzulande ist Nickel in den USA in zahlreichen Alltagsgegenständen wie Münzen, Schmuck, Verschlüssen, Spielzeug, Handys oder Tablets enthalten – ohne gesetzliche Obergrenze. Jacob und ihre Kollegen sehen hier dringenden Handlungsbedarf. In einem Aufsatz in der Fachzeitschrift „Pediatric Dermatology“ wirbt die Forschergruppe daher für ein Gesetzgebungsmodell nach europäischem Vorbild. Konkret wird in dem Beitrag auf Dänemark verwiesen, wo durch die Regulierung der Nickelgehalte von Metallen das Allergierisiko deutlich gesenkt werden konnte. Darüber hinaus verweisen die Experten auf die Kosten im Gesundheitswesen, welche nach Inkrafttreten der Nickelverordnungen in den EU-Mitgliedsstaaten ebenfalls gesunken sind.

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