Diagnostisch oder dauerhaft – nickelarme Diäten

Diagnostisch oder dauerhaft – nickelarme Diäten
Datum: 05.07.2015 | Kategorie: Lebensmittelallergie Von: T.K.
Kontaktallergiker müssen nicht zwangsläufig auch auf orale Allergenaufnahmen reagieren. Ob eine Unverträglichkeit nickelarmer Nahrungsmittel vorliegt, kann im Rahmen einer diagnostischen nickelarmen Diät zuverlässig getestet werden.

Fällt die Diagnose Nickelallergie, gilt es für die Betroffenen, künftig den direkten Hautkontakt mit dem Allergen möglichst zu meiden. Ob auch ein Verzicht auf nickelreiche Nahrungsmittel erforderlich ist, lässt sich im Rahmen einer nickelarmen Diät eruieren – denn nicht zwangsläufig reagieren Kontaktallergiker auch auf eine orale Allergenaufnahme. Klingen die Symptome jedoch trotz Meidens nickelhaltiger Materialien nicht ab, liegt der Verdacht einer Unverträglichkeit nickelhaltiger Nahrungsmittel nahe. In diesem Fall ist eine sogenannte diagnostische nickelarme Diät indiziert. Diese setzt folgende Kriterien voraus:

  1. Die Nickelallergie wurde mittels Epikutantest diagnostiziert
  2. Der Nickelkontakt wurde seit einer gewissen Zeit streng gemieden
  3. Die Symptome sind trotz ausbleibenden Allergenkontakts nicht abgeklungen
  4. Der behandelnde Mediziner erachtet eine Unverträglichkeit nickelhaltiger Lebensmittel als wahrscheinlich

 

Werden alle Kriterien erfüllt, sollte unter Betreuung eines Ernährungsexperten in einer vier- bis sechswöchigen Diätphase die orale Nickelzufuhr streng gemieden bzw. reduziert werden (ein gänzlicher Verzicht ist kaum möglich, da Nickel in nahezu allen Nahrungsmitteln in gewissen Mengen enthalten ist). Dies betrifft neben dem Verzehr nickelreicher Nahrungsmittel auch den Gebrauch nickelhaltigen Kochgeschirrs (Kontamination der Nahrung). In einem Ernährungstagebuch sollten zudem sowohl die verzehrten Nahrungsmittel sowie eventuell auftretende Symptome vermerkt werden.

 

Wann ist eine nickelarme Diät dauerhaft erforderlich?

Erfolgt im Verlauf der diagnostischen Diät keine Besserung der Hautreaktionen, ist eine Unverträglichkeit nickelhaltiger Nahrungsmittel als unwahrscheinlich einzustufen. In diesem Fall ist es nicht erforderlich, eine nickelarme Diät dauerhaft fortzusetzen. Führt die diagnostische Diät dagegen zu einem eindeutigen Abklingen der Symptome, spricht dies für einen Zusammenhang zwischen Hautekzem und oraler Nickelaufnahme. Kann dies im Rahmen eines anschließenden oralen Provokationstests bestätigt werden (Verschlimmerung der Symptome durch Verzehr nickelreicher Nahrungsmittel), empfiehlt sich eine dauerhafte nickelarme Diät. Für diese wird von einem Ernährungsexperten ein individueller Ernährungsplan erarbeitet. Hierbei wird die Verträglichkeit aller zuvor gemiedenen Nahrungsmittel getestet, um den Verzicht des Patienten möglichst gering zu halten. 

 

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