Nickel weiter Nummer 1 bei Kontaktallergenen
Datum: 02.05.2011 | Kategorie: Medizin Von: R.J.
Nickel bleibt das häufigste Kontaktallergen, teilt der Informationsverbund Dermatologischer Kliniken (IVDK) mit.

Im IVDK werden unter anderem Daten zu Kontaktallergien gesammelt. Von 2007 bis 2009 wurden dafür über 34.000 Patienten epikutan getestet. Ergebnis trotz aller Bemühungen, die Nickelexposition durch Modeschmuck zu reduzieren: Die Sensibilisierungsquote ist 2009 nur signifikant niedriger als in den zwei Jahren zuvor (2007 und 2008: 17,3 und 17,1 Prozent; 2009: 15,2 Prozent). Privatdozent Dr. Johannes Geier von der Uni Göttingen nennt als Grund die Absenkung der Höchstgrenze für die Freisetzung aus Piercing-Materialien. Bei den Untersuchungen waren insgesamt 20 Prozent der untersuchten Frauen gegen Nickel sensibilisiert, bei den Männern nur fünf Prozent.
Bei Frauen unter 30 Jahren ist die Sensibilisierungsquote konstant bei über 20 Prozent geblieben. Für Geier und seine Kollegen spricht dies eher für einen Misserfolg der Nickelverordnung. Auch keine gute Nachricht: Eine Analyse von 602 Schmuckteilen hat ergeben, dass bis zu 17 Prozent der Materialien bei längerem Hautkontakt (Schnallen und 28 Prozent der Piercing-Materialien) die jeweils von der aktuellen EU-Nickelverordnung vorgegebenen Grenzwerte überschreiten.

Marlinde Lehmann / Ärzte Zeitung, 08.02.2011