Augen auf beim Ringekauf!

Nickel in Gold und Silber
Augen auf beim Ringekauf!
Datum: 31.08.2012 | Kategorie: Verbraucherschutz Von: T.K.
Eheringe besiegeln den Bund fürs Leben. Am Ringfinger getragen, sollen sie dauerhaft die Hand von Mann und Frau zieren. Doch was ist, wenn die Haut allergisch auf das Treuesymbol reagiert? Auch hochwertige Ringe aus Gold oder Silber enthalten Nickel – und somit das Risiko einer Kontaktallergie.

Hochzeit„Sie dürfen die Braut jetzt küssen!”“ – die Gelübde sind gesprochen, die Ringe getauscht, die Zeremonie vollendet. Ohne Frage einer der schönsten Momente in unserem Leben, dem oft eine monatelange Planungsphase vorausgeht. Wesentlicher Bestandteil der Vorbereitungen ist natürlich auch die Wahl der Trauringe. Design, Steinbesatz und Gravur – Entscheidungen, die wohl bedacht werden sollten. Schließlich soll der Ring dauerhaft die Hand von Braut und Bräutigam zieren. Doch nicht nur Optik und Preis sollten bei der Wahl eine Rolle spielen…

 

Die Qual der Materialauswahl

Auch die Materialauswahl ist von entscheidender Bedeutung. Üblicherweise finden Gold, Silber oder Platin für Eheringe Verwendung – insbesondere die goldenen Exemplare gelten als zeitlose Klassiker. Doch Vorsicht: Der Gold- oder Silbergehalt liegt selten bei 100 Prozent, auch Nickel ist in der Regel enthalten. 925er Silber beispielsweise besteht lediglich zu 92,5 Prozent aus reinem Silber. Die restlichen 7,5 Prozent setzen sich aus weiteren Substanzen zusammen, wie z. B. Kupfer oder eben Nickel.
Dies gilt ebenso für Gold (Beispiel: 22 Karat = 91,6 % Goldanteil). Auch bei sehr hohen Goldanteilen sind geringe Mengen Nickel nachweisbar, warnt Ute Schloßberger vom Berufsverband Deutscher Dermatologen auf einem Pressegespräch in Berlin. Selbst 999er Gold (24 Karat / 99,9 % Goldanteil) ist nicht völlig „rein”“. Schmuckstücke aus Gold oder Silber gelten somit als potenzielle Auslöser einer Nickelallergie.

 

Nickelallergie – Wenn der Ehering juckt…

EheringTreten am Hochzeitstag sowie 1 bis 3 Tage nach der Trauung Juckreiz und Hautrötungen im Bereich des Ringfingers auf, ist dies also vermutlich auf den Nickelgehalt des jeweiligen Schmuckstücks zurückzuführen. Wird der Ring abgenommen, klingen die Beschwerden in der Regel innerhalb weniger Stunde bis Tage wieder ab. Bleibt der Kontakt jedoch bestehen, droht eine Verschlimmerung oder gar Chronifizierung der für eine Nickelallergie typischen Symptome wie Rötungen, Juckreiz, Bläschen- und Krustenbildung sowie nässende Ekzeme.

Ein nachträglicher Überzug, beispielsweise aus Rhodium, sorgt nur kurzfristig für Abhilfe. Auch die Expertin empfiehlt, vom sogenannten Rhodinieren abzusehen: Die aufgetragene Schicht nutzt relativ schnell ab, schließlich gelangen erneut Nickelionen auf die Haut, gibt Schloßberger zu bedenken.

 

„Nickelfrei”“ hat seinen Preis

Experten raten Brautpaaren daher, sich für hochkarätige Gold- oder Platinringe zu entscheiden. Auch diese seien zwar nicht vollständig frei von Nickel, jedoch sei hier das Risiko einer Kontaktallergie minimal. Obwohl entsprechende Ringe im oberen Preissegment angesiedelt sind, würde sich die Investition dennoch lohnen – schließlich solle das Treusymbol dauerhaft den Finger zieren und nicht bereits nach wenigen Stunden wieder in der Schmuckschatulle landen.