BfR fordert weniger Nickel in Tattoofarben

Nickelallergie eintätowiert
BfR fordert weniger Nickel in Tattoofarben
Datum: 18.08.2013 | Kategorie: Verbraucherschutz Von: T.K.
Risiko Kontaktallergie – nickelhaltige Tattofarben sind bekannt für ihr Allergiepotenzial. Aktuell sind etwa 9 Prozent der deutschen Bevölkerung tätowiert – mit steigender Tendenz. Experten rechnen daher mit einer signifikanten Zunahme der Neusensibilisierungen bei Nickelallergikern. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fordert nun eine deutliche Senkung des Nickelgehalts von Tätowiermitteln und Permanent Make-Up.

„Weil sich immer mehr Menschen ein Tattoo stechen lassen, ist zu erwarten, dass die Rate von Nickelallergien in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird“, warnt BfR-Präsident Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel. Im Rahmen der 1. Internationalen Konferenz zur Sicherheit von Tätowiermitteln in Berlin stellte das BfR daher kürzlich neu erarbeitete Sicherheits- und Prüfkriterien für Inhaltsstoffe von Tätowiermitteln vor. Kernpunkt ist eine Beschränkung des Nickelgehalts auf das technisch geringstmögliche Maß.

 

Risiko Nickelallergie: Wie sicher sind Tattoos?

Seit 2009 unterliegen Tätowiermittel und Permanent Make-Up in Deutschland der Tätowiermittelverordnung. Diese sieht jedoch keine konkrete Regulierung des Nickelgehalts vor. So konnte das Allergen wiederholt in zahlreichen marktüblichen Tattoofarben nachgewiesen werden, sowohl als Bestandteil der Farbpigmente und Trägermittel wie auch als herstellungsbedingte Verunreinigung. Ein erhebliches Gesundheitsrisiko, warnen Experten – denn gegen die mittels Injektion unter die Haut gestochenen Substanzen ist die natürliche Barrierefunktion der Epidermis vollkommen wirkungslos. Mögliche Anpassungen der Tätowiermittelverordnung könnten sich an den geltenden Regularien für Kosmetikerzeugnisse richten – so dürfen in kosmetischen Produkten wie Eyelinern und Lidschatten lediglich Spuren von Nickel enthalten sein.