Nickelallergie im Nationaldress

Nickelallergie im Nationaldress
Europäischer Verbraucherschutz warnt vor Nickel in EM-Trikots
Datum: 21.06.2012 | Kategorie: Verbraucherschutz Von: T.K.
Der Europäische Verbraucherschutzverband BEUC warnt vor hohen Nickelbelastungen in aktuellen EM-Trikots. Betroffen seien insbesondere die Shirts der niederländischen und portugiesischen National-Elf.

Egal ob im Stadion, vor dem heimischen Bildschirm oder beim Public Viewing – die Fußball-EM in Polen und der Ukraine zieht Millionen Fans in ganz Europa in ihren Bann. Wesentlicher Bestandteil der Identifikationen mit der „eigenen”“ Mannschaft ist das jeweilige Nationaldress – Millionen Deutsche kleiden sich mit schwarzer Hose und weißem Trikot, tragen den Adler buchstäblich auf der Brust. Doch Vorsicht: Europäische Verbraucherschützer konnten giftige Substanzen in den beliebten EM-Trikots nachweisen!

 

Nickel & Co. – BEUC warnt vor hohem Chemikaliengehalt

Verbraucherschutzorganisationen aus Italien, Portugal und Spanien haben im Auftrag des Europäischen Verbraucherschutzverbandes BEUC die offiziellen EM-Trikots diverser Mannschaften unlängst einer eingehenden Prüfung unterzogen. Das Ergebnis: In sechs der neun Proben konnten besorgniserregende Mengen an Chemikalien festgestellt werden – so etwa in den Shirts der niederländischen und portugiesischen Elf, die einen hohen Nickelgehalt aufweisen. Doch auch die Dienstkleidung der deutschen (Blei), spanischen (Blei, Nonylphenol) und italienischen (Nonylphenol) Mannschaft sowie die des Gastgeberlandes Polen (Organotin) erwies sich als stark belastet.
In Anbetracht horrender Preise von bis zu 90 Euro sei eine gute und sichere Produktqualität zu gewährleisten und eine derartige Belastung mit Schwermetallen absolut inakzeptabel, so Monique Goyens, Generaldirektorin der BEUC.

 

Hersteller kontert Kritik

Sportartikelhersteller Adidas, offizieller Ausstatter der deutschen und spanischen Fußball-Nationalmannschaft, weist indes die Vorwürfe von sich. Wie das Unternehmen betont, würden alle Trikots die gesetzlichen Richtlinien einhalten – auch der Anteil an Nickel und anderen Schwermetallen bewege sich im Rahmen eben dieser Vorgaben. Adidas-Sprecher Oliver Brüggen verweist zudem auf die hausinternen Qualitätsstandards zur „Erfüllung rechtlicher Vorschriften für Textilien”“, die sich an den Empfehlungen anerkannter Umwelt- und Verbraucherschutzinstitute orientieren.

 

Übrigens: Die Zeitschrift „Ökotest”“ hatte bereits im Jahr 2010 auf einen hohen Schadstoffgehalt in den Trikots deutscher Bundesligamannschaften hingewiesen und vor einem direkten Hautkontakt mit Aufdrucken und Prägungen gewarnt. Insbesondere für Nickelallergiker sei das Tragen der Fan-Shirts problematisch – aber auch andere Schadstoffe werden vom Körper aufgenommen und können in der Folge Immunreaktionen oder gar Allergien hervorrufen.