Schadstoffe in Smartphones – auch Nickel enthalten

Aktuelle Studie belegt:
Schadstoffe in Smartphones – auch Nickel enthalten
Datum: 16.10.2012 | Kategorie: Verbraucherschutz Von: T.K.
Gefährden Smartphones unsere Gesundheit? Laut einer aktuellen Studie sind in allen gängigen Modellen toxische Substanzen nachweisbar, die sich insbesondere bei der Entsorgung als problematisch erweisen.

Smartphones – unsere ständigen Begleiter. Die mobilen Alleskönner sind binnen weniger Jahre zum unverzichtbaren Multimedia-Tool im Business- und Lifestyle-Segment avanciert. Ein Geschäftsmann ohne? Kaum vorstellbar! Selbst unter Kindern und Jugendlichen werden Smartphones mehr und mehr zum „must have”“. Doch was genau tragen wir dort eigentlich in unserer Hand- oder Hosentasche mit uns herum?

Telefon, Internet, Kamera, Musik, Kalender – Smartphones bieten vielfältigste Anwendungsmöglichkeiten. Blendet man diese Multifunktionalität jedoch aus, bleibt ein komplexes Gebilde aus Kunststoff, Technik und Metall. Die US-amerikanische Gesundheitsorganisation HealthyStuff untersuchte nun 36 populäre Modelle der letzten 5 Jahre eingehend auf ihre chemischen Bestandteile.

 

Studie belegt: Schadstoffe in Smartphones

Studie belegt: Schadstoffe in SmartphonesDie Experten um Forschungsleiter Jeff Gearhart kommen dabei zu einem alarmierenden Ergebnis: In ausnahmslos jedem geprüften Modell konnten potenziell schädliche Stoffe nachgewiesen werden. Darunter finden sich hochgiftige Substanzen wie Blei, Brom, Cadmium, Chrom oder Quecksilber. Insbesondere bei der späteren Entsorgung der Mobiltelefone können diese Gefahrenstoffe in den Boden gelangen und sich hier in großen Mengen ansammeln. „In den Böden chinesischer Recycling-Unternehmen lassen sich bereits 10- bis 100-fach erhöhte Schwermetallkonzentrationen nachweisen.”“, gibt Gearhart zu bedenken. Mögliche Folgen einer derartigen Chemikalienbelastung können Geburtsdefekte, Lernbehinderungen sowie andere ernst zu nehmenden Gesundheitsstörungen sein.

 

Risiko Kontaktallergie - Nickel in Mobiltelefonen

Darüber hinaus konnte das Expertenteam auch diverse Kontaktallergene in den getesteten Smartphone-Modellen nachweisen – laut Studie war in 54 Prozent der untersuchten Einzelkomponenten (entspricht 599 Einzelteilen) Nickel enthalten. Bereits Anfang des Jahres berichtete Nickelfrei.de über eine dänische Studie (Jensen P et al., 2011), in der 50 aktuelle Handymodelle auf Nickel getestet wurden. Damals konnten in 9 Modellen (18 %) besorgniserregende Nickelwerte nachgewiesen werden. Betroffen waren dabei ausschließlich Geräte der Hersteller HTC und Samsung.

Auch in der aktuellen Schadstoff-Studie der Gesundheitsorganisation HealthStuff findet sich Samsungs Spitzenmodell, das Galaxy S3, lediglich im Mittelfeld wieder (Platz 9). Auf den vorderen Plätzen liegt das Motorola Citrus, gefolgt von Apples iPhone 4S und dem LG Remarq. Die viel umworbene fünfte Generation des iPhones belegt den 5. Platz.
Übrigens: Die Smartphones mit dem Apfel-Icon haben sich im Vergleich mit anderen Mobiltelefonen als besonders allergikertauglich erwiesen – so verzichtet Apple seit 2009 bei allen Modelloberflächen (iPhone 3G sowie sämtliche Folgemodelle) gänzlich auf die Verwendung von Nickel.

Literatur: