Werkzeugindustrie wehrt sich gegen Nickelverbot

Werkzeugindustrie wehrt sich gegen Nickelverbot
Datum: 31.07.2017 | Kategorie: Verbraucherschutz Von: T.K.
Die Werkzeugindustrie wehrt sich gegen die Forderung, die für Schmuck geltenden Nickelbeschränkungen auf Werkzeuge zu übertragen. Laut Fachverband seien aktuell keine Fälle bekannt, in denn der Kontakt zu Werkzeugen eine Nickelallergie ausgelöst hätte.

Der Fachverband Werkzeugindustrie (FWI) e. V. hat sich gegen die von der Europäischen Chemikalienagentur ECHA angestrebte Ausweitung der für Schmuck geltenden Nickelbegrenzung auf Werkzeuge ausgesprochen. Während die ECHA die Verbreitung der Nickelallergie auf diese Weise weiter einzudämmen beabsichtigt, bewertet der FWI die geforderte Einschränkung der Nickelverwendung bei Werkzeugen als unverhältnismäßig. So sind dem FWI aktuell keinerlei Fälle bekannt, in denen der Kontakt mit Handwerkzeugen eine Nickelallergie ausgelöst hätte. Dies wird auch von der Berufsgenossenschaft Holz und Metall bestätigt.

 

Nickelverbot: Ökonomische Auswirkungen unklar

Ferner kritisieren der FWI und andere betroffene Verbände das Vorgehen der ECHA: So beabsichtigt diese, die Nickelbegrenzung in Form einer Leitlinie durchzusetzen. Da es sich hierbei aus rein formaler Sicht um keine gesetzliche Regelung handelt, musste seitens der ECHA auch keine Untersuchung bzgl. der ökonomischen Auswirkungen einer solchen Einschränkung durchgeführt werden (bei gesetzlichen Regelungen vorgeschrieben). Allerdings hätte eine Leitlinie, die als Handlungsanleitung für Vollzugsbehörden dienen soll, dieselben Auswirkungen wie eine gesetzliche Regelung, da auf dieser Grundlage Produktverbote ausgesprochen werden könnten. Um die Werkzeugindustrie vor diesen ökonomischen und technologischen Auswirkungen zu schützen, schließen die betroffenen Verbände auch eine Klage gegen die ECHA nicht aus.

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