Alarmierende Zahlen:
Ein Drittel der Deutschen allergisch!
Datum: 11.04.2012 | Kategorie: Kontaktallergie Von: T.K.
Aktuellen Erhebungen zufolge sind rund 35 Prozent der Deutschen von einer Allergie betroffen. Neben Heuschnupfen sind insbesondere Kontakt- sensibilisierungen weit verbreitet.

Jeder dritte Bundesbürger leidet an einer Allergie – so das alarmierende Fazit einer aktuellen Hochrechnung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG). Laut DDG-Präsident Rudolf Stadler sei sie damit die häufigste chronische Erkrankung in Deutschland. Unangefochtener Spitzenreiter unter den Allergien ist Heuschnupfen, gefolgt von Hautausschlägen (z. B. Neurodermitis), Asthma sowie Kontaktsensibilisierungen und Lebensmittel- unverträglichkeiten.
Einer repräsentativen Forsa-Umfrage an 1.000 Bundesbürgern im Januar 2012 zufolge fühlen sich rund 53 Prozent der betroffenen Allergiker aufgrund ihres Leidens in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Auch eine Beeinträchtigung der persönlichen Leistungsfähigkeit wird von knapp der Hälfte (48 %) empfunden – hierunter fallen insbesondere Kontaktallergiker, die an unästhetischen Hautbildveränderungen, Juckreiz sowie dadurch bedingten Schlafstörungen leiden.

 

Allergien – unterschätzte Leiden

Allergien werden oftmals unterschätzt – sowohl von den Betroffenen selbst, die einen Arztbesuch häufig als unnötig erachten (58 % der rund 25 Millionen Allergiker in Deutschland behandeln sich selbst), aber auch von der Politik, die nach Einschätzung deutscher Dermatologen den Schweregrad allergischer Erkrankungen falsch einordnet. Dies betrifft insbesondere den Leidensdruck, der auf den Betroffenen lastet, wie auch die gesellschaftlichen Konsequenzen infolge zunehmender allergiebedingter Arbeitsausfälle.

Doch auch die in Behandlung befindlichen Allergiker werden nach übereinstimmender Meinung zahlreicher Dermatologen nicht immer optimal versorgt. So belegt eine aktuelle Studie, dass etwa 93 Prozent der Neurodermitis-Patienten trotz erfolgter Therapie weiterhin an schlafraubendem Juckreiz leiden. Eine indizierte Behandlung mittels wirkstofffreier, rückfettender Cremes ist jedoch mit erheblichen Kosten verbunden. Diese zählen nicht zu den üblichen Kassenleistungen und müssen in der Regel selbst getragen werden – ein hoher Kostenfaktor, der insbesondere für finanzschwache Familien eine erhebliche Belastung darstellt.
Etwa 11 Prozent der Bevölkerung leiden an einer Nickel-induzierten Nahrungsmittel- und / oder Kontaktallergie (bis zu 20 % der Frauen; 4 bis 5 % der Männer), an Neurodermitis sind derzeit 15 bis 20 Prozent der Kinder sowie 2 Prozent der Erwachsenen erkrankt. „Wir wünschen uns, dass Neurodermitis als schwere chronische Krankheit anerkannt wird.”“, fordert daher Prof. Matthias Augustin, Direktor des Instituts für Versorgungsforschung in der Dermatologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

 

Leistungskürzung in der Diagnostik

Auch der drohende Wegfall des etablierten Epikutantests werde die Behandlung zukünftig weiter erschweren. Das bewährte Diagnoseverfahren stehe aus Kostengründen kurz vor dem Aus – Nickelfrei.de berichtete unlängst zu diesem Thema („Epikutantest adieu?”“).

Tipp: Weitere Informationen zur Neurodermitis finden Sie auf www.jucknix.de, dem Neurodermitis-Portal im Internet.

Literatur: