Nickel in Instrumenten
Wenn Musik unter die Haut geht
Datum: 13.05.2012 | Kategorie: Kontaktallergie Von: T.K.
Eine Symphonie, das wohlklingende Zusammenspiel des Orchesters – ein Genuss für das geneigte Ohr. Doch nicht nur den Zuhörern, auch dem Musiker selbst kann seine Musik buchstäblich unter die Haut gehen – immer mehr Instrumentalisten leiden an allergischen Hautausschlägen, warnte die American Academy of Dermatology kürzlich auf ihrer Jahrestagung.

Schuld an diesen quälenden Unverträglichkeitsreaktionen sind in der Regel die verwendeten Materialien – Metalle, Hölzer, Farben und Lacke können potenzielle Auslöser einer Kontaktallergie sein; so haben sich sowohl Blas- wie auch Saiten- und Streichinstrumente als problematisch erwiesen. Dr. Anthony Fransway, Dermatologe aus Fort Minors / Florida, rät daher zu einer präzisen Ursachenfahndung.

 

Nickel in Mundstücken und Saiten

Insbesondere nickelhaltige Mundstücke von Blech- und Holzblasinstrumenten können zu Lippenschwellungen und infektiösen Hautausschlägen im Mundbereich führen. Aber auch Saiten- und Streichinstrumente bergen das Risiko einer Nickelallergie: So rühren entzündliche Ekzeme an Fingern und Händen beispielsweise von nickelhaltigen Gitarrensaiten; die Kinnstütze einer Geige dagegen kann im Halsbereich des Musikers den sogenannten Geigerfleck – eine allergische Dermatitis – hervorrufen.

Dennoch ist ein Verzicht nicht zwingend nötig – es kommt lediglich auf eine alternative Materialauswahl an, die auch Allergikern den problemlosen Umgang mit Instrumenten ermöglicht. So sind im Handel beispielsweise Kunststoffüberzüge für Mundstücke von Trompeten etc. erhältlich. Zudem können Gitarristen auf Saiten aus Kunststoff oder Gold umsteigen.

Auch bei anderen Formen der Kontaktsensibilisierung kann ein Materialwechsel (z. B. Hölzer oder Lacke) dem Ausbruch allergiebedingter Symptome vorbeugen und so ein unbeschwerliches Musizieren ermöglichen.

Literatur: