Im Rahmen der bundesweiten Querschnittstudie „AtopicHealth“ sind Betroffene und behandelnde Ärzte kürzlich zur Versorgung bei atopischer Dermatitis (Neurodermitis) befragt worden. Während die Mediziner Auskunft über das Krankheitsbild gaben, wurden die Patienten über Medikation, Behandlungserfolg und Wohlbefinden befragt. Insgesamt flossen 1.678 Fragebögen aus 91 dermatologischen Arztpraxen in die Auswertung ein.

Trotz Therapie mäßiger Behandlungserfolg

Obwohl zumeist eine leitlinienkonforme Therapie erfolgte, belegt die Studie eine erhebliche Unterversorgung der betroffenen Patienten. In 76 Prozent der Fälle konnte lediglich ein mäßiger oder auch gar kein Behandlungserfolg erzielt werden. Die Patienten stuften die Therapie übereinstimmend als lediglich mäßig erfolgreich ein – der PBI (Patienten Benefit Index), eine Maßeinheit für die Zufriedenheit über einen Behandlungserfolg, lag durchschnittlich bei nur 2,4 von 4 möglichen Punkten. Rund ein Drittel der Befragten bemängelte eine erheblich verminderte Lebensqualität, über 25 Prozent klagten über starken Juckreiz, der häufig zu Schlafstörungen führe.

Experten raten zu einer noch engeren Einhaltung der vorgegebenen Therapieleitlinien, eine effektive Linderung der Beschwerden scheint aber auch auf diesem Wege nicht immer gewährleistet zu sein. Juckreizbedingte Schlafdefizite lassen sich übrigens nicht auf Neurodermitiker begrenzen – auch Ekzem-Patienten wie z. B. Nickelallergiker klagen häufig über entsprechende Schlafbeschwerden.