Nickeldermatitis schon bei Neugeborenen

Aktuelle Studie belegt:
Nickeldermatitis schon bei Neugeborenen
Datum: 23.01.2012 | Kategorie: Medizin Von: T.K.
Besorgniserregende Zahlen aus Italien - einer aktuellen Studie zufolge leiden über 60 Prozent der Neugeborenen an einer Kontaktsensibilisierung.

Experten schätzen, dass bis zu 20 Prozent der deutschen Frauen an einer Nickelsensibilisierung leiden. Entsprechend häufig werden Nickelallergiker mit jungen Mädchen oder Frauen assoziiert, die allergisch auf Schmuck, Schnallen oder Kosmetik reagieren. Eine Nickeldermatitis bei Neugeborenen und Kleinkindern gilt dagegen als unwahrscheinlich, geraten diese doch in der Regel nur selten mit möglichen Auslösern in Berührung – eine Fehleinschätzung, wie eine aktuelle Studie aus Italien nun belegen konnte.

Untersucht wurden 321 Kinder unter drei Jahren, die an einer wiederkehrenden Nickeldermatitis litten. Das Ergebnis: Bei 200 Probanden (62,3 %) ließ sich im Patch-Test eine Kontaktallergie nachweisen; häufigster Auslöser war mit 26,8 Prozent Nickelsulfat, gefolgt von Kaliumdichromat, Cobaltchlorid und weiteren. Die wissenschaftliche Untersuchung lässt darauf schließen, dass Kinder hingegen aller Erwartungen bereits im Säuglingsalter mit diesen Allergenen konfrontiert werden, beispielsweise mit Nickel in Druckknöpfen oder anderen Verschlüssen.
Die Prävalenz war bei Kindern mit (61,3 %) und ohne Hautekzem (63,0 %) nahezu identisch, ein Zusammenhang mit einer atopischen Kontaktsensibilisierung konnte somit nicht nachgewiesen werden.

Literatur: Fortina A et al. (2011): J Am Acad. Dermatol; 65:772-779, Kraus D (2011): Schon Babys reagieren; Allergo Journal 9 / 11