Leben mit Nickelallergie – Zahlen & Fakten

Leben mit Nickelallergie – Zahlen & Fakten
Datum: 19.05.2014 | Kategorie: In eigener Sache Von: T.K.
Im Rahmen eines Patienten-Checks zum Thema „Leben mit Nickelallergie“ hat nickelfrei.de kürzlich Erfahrungen und Meinungen betroffener Allergiker ermittelt. Nachfolgend finden Sie eine Zusammenfassung der aufschlussreichen Ergebnisse.

Nickelallergie ist die weltweit häufigste Kontaktsensibilisierung. In Europa sind rund 65 Millionen Menschen betroffen, hierzulande sind es etwa 10 Millionen Männer und Frauen. Besorgniserregend ist insbesondere die steigende Neusensibilisierungsrate im Kindesalter: In Deutschland ist bereits jedes zehnte Kind unter 14 Jahren an einer Nickelallergie erkrankt, dies entspricht etwa 1 Millionen Jungen und Mädchen. Ein geeigneter Umgang mit der Erkrankung bedarf umfassender Informationen über mögliche Auslöser, Symptome sowie präventive Verhaltensweisen. nickelfrei.de tritt seit über 5 Jahren für die Belange von Nickelallergikern ein. Um unser Informationsangebot weiter zu optimieren, haben wir im Rahmen des Patienten-Checks „Leben mit Nickelallergie“ kürzlich Erfahrungen und Meinungen betroffener Allergiker eruiert.

 

Sensibilisierung häufig bereits im Kindes- und Jugendalter

Der Fragenkatalog umfasst die Themen Krankheitsverlauf, Therapie, Lebensqualität und Informationsbedarf. Insgesamt 48 Nickelallergiker haben bisher an unserem Patienten-Check teilgenommen (Stand: 15. Mai 2014).
Rund 98 Prozent der Befragten gaben an, an einer Kontaktsensibilisierung zu leiden. 47 Prozent sind darüber hinaus auch an einer Unverträglichkeit nickelhaltiger Lebensmittel erkrankt. Lediglich 2 Prozent leiden ausschließlich an einer nickelbasierten Lebensmittelallergie. Die Sensibilisierung erfolgte bei 22 Prozent der Befragten bereits im Kindesalter (bis 10. Lebensjahr), rund die Hälfte (49 %) erkrankte zwischen dem zehnten und zwanzigsten Lebensjahr. Bei 13 Prozent trat die Nickelallergie erstmals in den Zwanzigern auf, bei 16 Prozent ab dem 30. Lebensjahr.

Sensibilisierung

Danach gefragt, welche Symptome üblicherweise auftreten, nannte der Großteil der Befragten sowohl Rötungen (96 %) als auch Juckreiz (93 %). Des Weiteren klagten 71 Prozent über die Bildung nässender Bläschen sowie 62 Prozent über unangenehme Schwellungen. Häufig genannt wurden zudem schuppige Haut (40 %), allgemeines Unwohlbefinden (38 %), Pustelbildung (36 %) sowie schmerzhafte Einrisse der Haut (31 %). Verhornungen, Übelkeit und Erbrechen (jeweils 16 %) sowie Schleimhautveränderungen (9 %) wurden ebenfalls mehrfach genannt. Fieber (2 %) trat dagegen eher selten ab.
Insgesamt 82 Prozent der befragten Allergiker haben aufgrund ihrer Erkrankung mindestens einmal einen Facharzt konsultiert, 56 Prozent sogar bereits mehrfach. Die behandelnden Mediziner setzten in erster Linie auf Kortisonpräparate (72 %), Hautpflegeprodukte (50 %), Ernährungsumstellungen (33 %) und Antihistaminika (28 %). Als weitere Therapieoptionen wurden Antibiotika und UV-Licht-Behandlung (jeweils 8 %) sowie Immunsuppressiva (6 %) und Expositionsprophylaxe (3 %) gewählt.

 

Nickelallergie beeinträchtigt die Lebensqualität

Auf die Frage, ob die Betroffenen aufgrund ihrer allergiebedingten Beschwerden eine Minderung ihrer Lebensqualität verspüren, bestätigten insgesamt 84 Prozent eine geringe bis starke Beeinträchtigung. Lediglich 16 Prozent empfinden keinerlei Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität. 38 Prozent gaben zudem an, dass die Nickelallergie sie in der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit beschränke. Ein Berufswechsel war jedoch in keinem Fall erforderlich. 62 Prozent negierten eine berufliche Beeinträchtigung.

 

"nickelfrei" kein zuverlässiges Kaufargument

Bei einem Kauf von Schmuck oder anderen metallischen Erzeugnissen ist eine Nickelfrei-Kennzeichnung der Ware für 91 Prozent der Befragten grundlegendes Kriterium für die Kaufentscheidung. Jedoch darf die Verlässlichkeit entsprechender Hinweise angezweifelt werden: So konnte nur jeder Fünfte (20 %) ausschließlich gute Erfahrungen mit gekennzeichneten Produkten sammeln. Rund die Hälfte (49 %) berichtet von wechselhaften, 13 Prozent gar von schlechten Erfahrungen mit als nickelfrei deklarierten Waren.

Wie bereits erwähnt, erfordert ein geeigneter Umgang mit der Erkrankung ein umfassendes Wissen rund um das Thema Nickelallergie. Bei der Einschätzung ihres persönlichen Informationsbedarfs geben jedoch lediglich 35,5 Prozent der Befragten an, umfassend informiert zu sein. Der Großteil fühlt sich dagegen unzureichend (49 %) oder gar nicht informiert (15,5 %). Eine kompetente Erstberatung sollte vorzugsweise durch einen ausgewiesenen Facharzt erfolgen. Gesundheitsportale wie nickelfrei.de können als ergänzende Informationsquelle fungieren. Angesprochen auf ihr Nutzungsverhalten, gaben mehr als 70 Prozent der Befragten an, nickelfrei.de monatlich zu besuchen. Rund 23 Prozent nutzen unser Angebot mindestens einmal in der Woche, 7 Prozent sogar täglich. Dabei bewerten 84 Prozent der Nutzer nickelfrei.de als gut bis sehr gut, 16 Prozent erteilen die Note 3.

nickelfrei.de

Was die Optimierung des Informationsangebots auf nickelfrei.de betrifft, prägen zwei Anliegen die Resonanz der Teilnehmer. Ein Großteil wünscht konkrete Angaben zu Bezugsmöglichkeiten nickelfreier Kleidung und Accessoires. Ebenso häufig wurden eine Erweiterung des Nickel-Lexikons (Nickelgehalt von Lebensmitteln) sowie die Ergänzung weiterer nickelarmer Rezepte gewünscht. Ferner wurde auch eine Mehrsprachigkeit unseres Angebots angesprochen.

 

Teilnahme auch weiterhin möglich

Sie können auch weiterhin an unserem Patienten-Check „Leben mit Nickelallergie“ teilnehmen. Wir wären Ihnen daher dankbar, wenn Sie sich für die Beantwortung unseres Fragebogens kurz Zeit nehmen würden. Dies sollte nicht mehr als 5 Minuten in Anspruch nehmen. Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung!

 

PS: Die Gewinner unserer Verlosung werden gesondert per E-Mail informiert!