Diskussionsforum - Alles rund um Nickelallergie
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Nickelallergie - Aloe Vera Gel hilfreich?


Autor Nachricht
Verfasst am: 22. 10. 2012 [14:23]
Alexa
Themenersteller
Dabei seit: 22.10.2012
Beiträge: 1
Hallo,
ich habe schon seit längerem eine Nickelallergie. Aber mittlerweile komme ich damit ganz gut zu recht und achte auch mehr im Alltag darauf, dass ich nicht mit Stoffen in Verbindung gerate, die Nickel enthalten.
Zufällig bin ich auf diese Seite hier gestoßen und habe mich gefragt, ob dieses Gel für mich und meiner Allergie eventuell vorteilhaft sein könnte?
Kennt sich jemand mit diesem Aloe Vera Gel aus?
Liebe Grüße!
Verfasst am: 26. 10. 2012 [09:13]
nickelfrei.de
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 68
Liebe Alexa,
da so unmittelbar niemand auf deine Frage eingegangen ist, möchte wir den Anfang machen.

Aloe Vera – eine Wüstenpflanze als Antwort auf jede Krankheit? Was kann die Pflanze wirklich?

Die Pflanze wird bereits im 5. Jahrtausend v. Chr. erwähnt, wurde von den Ägyptern als Heilpflanze und religiöses Symbol für Unsterblichkeit und Erneuerung des Lebens verehrt. Von den rund 300 Liliengewächsen, zu denen die Aloe gehört, wird fast ausschließlich die Aloe Barbadensis Miller verwendet. Zumeist wird das frische, nährstoffreiche Gel der Pflanze verwendet, andere Hersteller pressen das ganze Blatt aus und filtern den Saft anschließend mit Aktivkohle. Dabei gehen sekundäre Pflanzenstoffe verloren, machen das Gel aber billiger. Allein 2003 (Beginn des Aloe-Booms) sind 1600 Produkte mit Aloe Vera auf den Markt gekommen, von Säften, Pillen, Tinkturen, mit Aloe getränkte Kleidung, Lotionen usw.. Wissenschaftliche Beweise für eine Wirksamkeit fehlen bis heute völlig.

Beispiel Haut: Da die Pflanze Wasser speichert, erhofft man sich diese Wirkung auch auf die trockene Haut, ein Wirksamkeitsbeweis fehlt. Die Kehrseite sind allerdings häufig auftretende Unverträglichkeiten und allergische Reaktionen, vermutlich ausgelöst durch Spuren von Anthrachinonen (bedenklich bei bereits bestehender Kontaktallergie oder überempfindlich reagierender Haut). Bei Schuppenflechte z. B. ist die Pflanze nicht geeignet, auch wird die Verwendung bei schweren entzündlichen und / oder chronischen Verläufen nicht empfohlen. Bei leichten Verbrennungen kann die Pflanze Linderung durch ihre kühlende Eigenschaft bringen, dies ist auch die einzige tatsächlich nachgewiesene Wirkung. Alte Hausmittel wie essiggetränkte kalte Tücher oder überhaupt Kühle (Coolpacks, kaltes Wasser, Kühlschrankluft) haben die gleiche Wirkung, sind aber deutlich billiger.


Gegenanzeigen:
- Aloe ist ein Kreuzallergen des Naturlatex, also bei Latexallergikern recht gefährlich, aber auch bedenklich bei anderen Kontaktallergien.
- Gilt ebenso für Heuschnupfler (Gräserpollen) mit Kreuzreaktionen auf Liliengewächsen (Zwiebel, Knoblauch, Spargel, Lauch, Schnittlauch, Aloe).
- Die Pflanze darf nicht bei Implantaten und einigen Arten von Nierenerkrankungen genommen werden.
- Der hohe Anteil an Salicylsäure verbietet die Anwendung bei Histamin- und Salicylat- bzw. Citronensäureunverträglichkeit (also auch bei den typischen Folgeerkrankungen wie Asthma).
- Dazu kommen andere Zutaten, die auch nicht unbedenklich sind, wie z.B. Milch bei einem Milchallergiker, von Natur aus cortisonhaltige und deshalb nicht deklarationspflichtig Pflanzen, Konservierungsstoffe usw.
- Nicht in der Schwangerschaft verwenden, löst durch Rückstände von Aloin Wehen aus und kann zu Frühgeburten führen.

Wie eine Mitarbeiterin einer Aloe-Vertriebsfirma (Santa Verde Hamburg) selbst sagt, ist der frische Apfel immer noch gesünder als alle Aloe-Produkte.