Optimiertes Therapieverfahren ausgezeichnet

Behandlung des hellen Hautkrebs
Optimiertes Therapieverfahren ausgezeichnet
Datum: 26.02.2013 | Kategorie: Medizin
Die photodynamische Therapie (PDT) gilt als bewährte Standardtherapie bei hellem Hautkrebs. Der Behandlungserfolg der PDT kann durch Anwendung eines neuartigen Pflasterapplikationverfahrens (Alacare®) signifikant optimiert werden. Das Präparat wurde nun für seinen innovativen Behandlungsansatz ausgezeichnet.

Jährlich wird bei etwa 198.000 Patienten in Deutschland heller Hautkrebs diagnostiziert. Auslöser der sogenannten aktinischen Keratosen ist in erster Linie das UV-Licht, betroffen sind insbesondere ältere Menschen hellen Hauttyps. Aber auch erkrankte Hautareale wie im Falle eines Kontaktekzems – beispielsweise bedingt durch eine Nickelallergie – sind gefährdet. Im Laufe der Zeit nehmen die krebsartigen Veränderungen an Zahl und Größe zu, in fortgeschrittenen Stadien kann sich zudem ein sogenanntes Plattenepithelkarzinom entwickeln.

Arzt überprüft das Gesicht der Patientin

Als Standardtherapie hat sich die photodynamische Therapie (PDT) etabliert. Im Rahmen dieses Mehrschrittverfahrens wird die Haut unter Einsatz des Photosensibilisators 5-Aminolävulinsäure (5-ALA) gegen Licht sensibilisiert und anschließend alle bösartigen Zellen mit rotem Licht bestrahlt und somit unschädlich gemacht. Das Verfahren sei allerdings umständlich und gerade im Praxisalltag sehr arbeitsintensiv, gab Prof. Rolf-Markus Szeimies, Recklinghausen, zu bedenken.

 

Wirkstoffhaltiges Pflaster ermöglicht exakte Dosierung

Dank eines innovativen Pflasterapplikationsverfahrens kann der bisher flächendeckende Einsatz der PDT nun jedoch direkt auf die jeweils betroffenen Hautareale konzentriert und somit erheblich vereinfacht werden. Wurde die 5-Aminolävulinsäure bislang in halbfester oder flüssiger Form großflächig aufgetragen, kann diese nun – eingebettet in das Pflaster-Präparat Alacare® – in optimaler Dosierung gezielt auf die aktinischen Keratosen aufgebracht werden. Aufwand und Dauer der Behandlungsvorbereitung werden auf diese Weise deutlich vermindert, das Verfahren ist zudem selbst an Problemzonen wie Nase, Lippe, Augen und Ohren sowie in Kombination mit der Flächentherapie problemlos anwendbar.

Für Alacare® liegen insgesamt fünf klinische Zulassungsstudien vor. Die Ergebnisse belegen eine statistisch signifikante Überlegenheit gegenüber der Plazebo-PDT wie auch der Kryotherapie. Darüber hinaus unterliegt die standardisierte Dosierung auch bei falscher Anwendung oder Applikationstechnik keinen Schwankungen, so Prof. Burkard Weisser vom H. G. Creutzfeldt-Institut in Kiel.

 

Ausgezeichnet: Innovationspreis 2013

Wie die Studienergebnisse zeigen, sind mit der Pflaster-PDT im Vergleich zu anderen Behandlungsmöglichkeiten bessere kosmetische Ergebnisse mit weniger starken Nebenwirkungen zu erzielen. Die exakte Standarddosierung gewährleistet eine hohe Therapiesicherheit, die vereinfachte Handhabung bedeutet zudem eine wesentliche Entlastung von Patienten und Praxispersonal. Dieses innovative Wirkprinzip wurde nun von der Arbeitsgemeinschaft Dermatologica des Kieler H. G. Creutzfeldt-Instituts mit dem Innovationspreis 2013 auszeichnet. 

PD Petering, Prof. Weisser, Dr. Röder, Prof. Szeimies

Quelle:

  • Verleihung des H. G. Creutzfeld-Innovationspreises 2013 der AG Dermatologica an Alacare®, 19. Februar 2013 in Hamburg
  • Szeimies RM et al. (2010): Long-term follow-up of photodynamic therapy with a self-adhessive 5-aminolaevulinic acid patch: 12 months data. Br J Dermatol 162(2): 410-414.