Forschungspreis 2012
Zelltest zur Erkennung von Kontaktallergien ausgezeichnet
Datum: 23.01.2013 | Kategorie: Medizin
Von: T.K.
Wissenschaftlern der Universität Freiburg ist es gelungen, einen Zelltest zu entwickeln, der die Erkennung von Kontaktallergenen ermöglicht. Das Testverfahren wurde nun mit dem Forschungspreis 2012 „Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch“ ausgezeichnet.
Der Forschungspreis 2012 „Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch“ geht an die Freiburger Wissenschaftler Dr. Philipp Esser und Prof. Dr. Stefan Martin. Den beiden Mitarbeiter der Forschergruppe Allergologie der Freiburger Universitäts-Hautklinik ist es gelungen, in Zusammenarbeit mit PD Dr. Hermann-Josef Thierse und Dr. Lisa Dietz vom Universitätsklinikum Mannheim, einen Zelltest zu entwickeln, der eine Erkennung von Kontaktallergenen ermöglicht. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis wurde unlängst von Verbraucherminister Alexander Bonde und Wissenschaftsministerin Theresia Bauer an die beiden Arbeitsgruppen verliehen.
Allergiepotenzial mit Zelltest ermitteln Gelangen Kontaktallergene wie beispielsweise Nickel in den menschlichen Organismus, stuft das Immunsystem diese Stoffe wie eine Infektion ein und reagiert entsprechend. Abwehrzellen werden aktiviert, die Bildung eines Kontaktekzems erfolgt. Eben diesen Prozess konnten die Wissenschaftler der Universität Freiburg nun erfolgreich nachstellen. Mittels des von Esser und Martin entwickelten innovativen Zelltestverfahrens kann ein mögliches Allergiepotenzial einer Substanz angezeigt werden. Das Untersuchungsergebnis dient den Forschern somit als Warnsignal für potenziell gefährliche Stoffe. Da ein Einzeltest die komplexen Abläufe in der Haut nicht vollständig wiedergeben kann, streben Esser und Martin eine Weiterentwicklung ihres ausgezeichneten Testverfahrens an. Erst eine aus mehreren Bausteinen bestehende Teststrategie könne Prozesse eindeutig abbilden, so die Preisträger.
Zelltestverfahren – Alternative zum Tierversuch Gegenwärtig befinden sich zwischen 40.000 und 60.000 Chemikalien im Umlauf, welche bezüglich eines möglichen allergischen Potenzials einer Prüfung bedürfen. In Anbetracht der steten Bemühungen, die Zahl der Tierversuche nachhaltig zu senken, wird dem Zelltestverfahren der Freiburger Wissenschaftler zukünftig eine enorme Bedeutung zukommen. Insbesondere die Kosmetikindustrie bedarf verlässliche Alternativen, seit im März 2009 das EU-Verbot von Tierversuchen für die Entwicklung von Kosmetik und Inhaltsstoffen in Kraft getreten ist.
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